Beschreibung
edition bohemica, ca. 344 Seiten, ca. 550 Fotografien/Pläne/Zeichnungen, Hardcover, voraussichtlich 55,00 €, geplant für Frühjahr 2025.
Die Bestrebungen, in dem fast rein landwirtschaftlichen Gebiet zwischen Elster und Saale eine Eisenbahnverbindung zu schaffen, gehen bis in die 1870er-Jahre zurück und konkretisieren sich ab 1882. Zuerst wird der Bau einer Lokalbahn Zeitz – Droyßig – Meineweh – Osterfeld und weiter durch das Wethautal zur Einmündung in die Thüringer Bahn bei Großheringen erwogen. Diese Linienführung vereinbart sich aber nicht mit den Interessen der Waldauer Braunkohlenwerke, deren Gruben und karbonchemische Verarbeitungsbetriebe in Waldau bereits bestanden. Die Wünsche gehen also wie so häufig weit auseinander. Im August 1884 wird durch Techniker der Zentralverwaltung für Sekundärbahnen Hermann Bachstein in Berlin ein Gutachten mit der Empfehlung vorgelegt, die „Sekundairbahn“ wegen der Geländeschwierigkeiten beim Abstieg in das Saaletal nächst dem Dorfe Schieben nicht in Großheringen, sondern besser bei Camburg in die Saalbahn einmünden zu lassen. Dieser Plan wird besonders durch den Zeitzer Bürgermeister Thiele sehr befürwortet und gefördert. Auf seine Veranlassung kommt das damals für einen solchen Bau übliche Comité zustande, das in seiner ersten Sitzung am 12. März 1885 beschließt, die Strecke Zeitz – Droyßig zu bauen. Für die Vorarbeiten, mit denen der Zeitzer Baumeister Philippi beauftragt wird, stellt Zeitz 2.000 Mark zur Verfügung. Das nun geplante Streckenende in Camburg begeistert die dortige Stadtgemeinde recht lebhaft und wird finanziell unterstützt. Am 1. Mai 1897 fahren die ersten Züge zwischen Zeitz und Camburg. Im August 1947, die zwei Jahre zuvor gesprengte Saalebrücke bei Tümpling ist gerade unter größten Mühen wiederhergestellt worden, kommt der Abbaubefehl für Zeitz – Camburg durch die Besatzungsmacht. Den Aktivisten für einen Streckenerhalt gelingt es schlußendlich, die Demontage auf den acht Kilometer langen Abschnitt Camburg – Molau zu begrenzen. 1965 folgt die Einstellung des Reiseverkehrs zwischen Molau und Osterfeld. 1999 fahren die letzten Personenzüge auf der Reststrecke, anschließend folgen Abbau und Umwidmung als Radweg.
Die Bestrebungen, in dem fast rein landwirtschaftlichen Gebiet zwischen Elster und Saale eine Eisenbahnverbindung zu schaffen, gehen bis in die 1870er-Jahre zurück und konkretisieren sich ab 1882. Zuerst wird der Bau einer Lokalbahn Zeitz – Droyßig – Meineweh – Osterfeld und weiter durch das Wethautal zur Einmündung in die Thüringer Bahn bei Großheringen erwogen. Diese Linienführung vereinbart sich aber nicht mit den Interessen der Waldauer Braunkohlenwerke, deren Gruben und karbonchemische Verarbeitungsbetriebe in Waldau bereits bestanden. Die Wünsche gehen also wie so häufig weit auseinander. Im August 1884 wird durch Techniker der Zentralverwaltung für Sekundärbahnen Hermann Bachstein in Berlin ein Gutachten mit der Empfehlung vorgelegt, die „Sekundairbahn“ wegen der Geländeschwierigkeiten beim Abstieg in das Saaletal nächst dem Dorfe Schieben nicht in Großheringen, sondern besser bei Camburg in die Saalbahn einmünden zu lassen. Dieser Plan wird besonders durch den Zeitzer Bürgermeister Thiele sehr befürwortet und gefördert. Auf seine Veranlassung kommt das damals für einen solchen Bau übliche Comité zustande, das in seiner ersten Sitzung am 12. März 1885 beschließt, die Strecke Zeitz – Droyßig zu bauen. Für die Vorarbeiten, mit denen der Zeitzer Baumeister Philippi beauftragt wird, stellt Zeitz 2.000 Mark zur Verfügung. Das nun geplante Streckenende in Camburg begeistert die dortige Stadtgemeinde recht lebhaft und wird finanziell unterstützt. Am 1. Mai 1897 fahren die ersten Züge zwischen Zeitz und Camburg. Im August 1947, die zwei Jahre zuvor gesprengte Saalebrücke bei Tümpling ist gerade unter größten Mühen wiederhergestellt worden, kommt der Abbaubefehl für Zeitz – Camburg durch die Besatzungsmacht. Den Aktivisten für einen Streckenerhalt gelingt es schlußendlich, die Demontage auf den acht Kilometer langen Abschnitt Camburg – Molau zu begrenzen. 1965 folgt die Einstellung des Reiseverkehrs zwischen Molau und Osterfeld. 1999 fahren die letzten Personenzüge auf der Reststrecke, anschließend folgen Abbau und Umwidmung als Radweg.
Die wechselvolle Geschichte dieses Schienenstranges füllt dieses Buch, wobei es während der abschließenden Recherchen im Jahre 2023 vielerlei Überraschungsmomente gab – dazu an den betreffenden Stellen mehr … Was 1997 bei der Erstausgabe mit 96 Seiten im Kleinformat auslangen musste, kann jetzt um zahlreiche neue Informationen, Erkenntnisse, bislang unbekannte Fotografien, Pläne und Zeichnungen angereichert, auf dem neuesten Forschungsstand ausführlich behandelt werden.