Beschreibung
GVE 2015 (4., aktualisierte und erweiterte Auflage), 208 Seiten, 215 Schwarzweißabbildungen, 41 Zeichnungen und Karten, 17 Tabellen, Format ca. 14,5 x 21,0 cm, Softcover.
Peenemünde - mit diesem Namen verbindet sich Raketen-Kriegstechnik aus dem "Dritten Reich". Am 3. Oktober 1942 startete die erste A 4 "erfolgreich" von dem Testgelände auf dem Nordzipfel Usedoms und brachte Tod für tausende Menschen.
Aber es gab auch eine umfangreiche Werkbahn mit 106 km Länge, die die vielen (Zwangs-)Arbeiter der "Erprobungsstelle der Luftwaffe" zur Schicht transportierte. Zunächst wurden Dieselzüge eingesetzt, ab 1940 fünfteilige Akkumulatoren- Triebzüge und ab 1943 elektrische Triebzüge mit Scherenstromabnehmer. Aus der Berliner S-Bahn- Baureihe ET 167, die zu jener Zeit gerade in Produktion war, wurden Wagenkästen abgezweigt, im Raw Berlin- Schöneweide elektrisch ausgerüstet und heimlich nach Peenemünde gebracht. Nach dem Krieg wurden die verbliebenen ET in die Sowjetunion abtransportiert.
Wer heute auf den Spuren der alten Werkbahn wandeln möchte, hat mit diesem Buch einen hervorragenden Reisebegleiter: Komplette Gleispläne und zahlreiche Fotos der alten Betriebsanlagen und überwucherten Bahnhöfe weisen den Weg für "Eisenbahnarchäologen". Natürlich lohnt auch ein Besuch im "Historisch- Technischen Museum Peenemünde".
Aus dem Inhalt:
- Spurensuche: Mit dem Triebwagen von Zinnowitz nach Peenemünde
Peenemünder Meilensteine 1936 bis 1945 - Usedom wird zum Heerlager
Die Vorgeschichte des Raketenzentrums
Raketen und fliegende Bomben - Eine Werkbahn von 106 Kilometern Länge
Der bescheidene Anfang
Die zweite Ausbauetappe
Die Elektrifizierung der Werkbahn
"Gleisbildstellwerke" und Signalverbindungen
Die Organisation der Werkbahn - Von der Kleinlokomotive bis zum "S-Bahnzug"
Die Klein- und Diesellokomotiven
Die Akkumulatoren-Triebzüge
Die elektrischen Triebwagen
Die elektrischen Lokomotiven
Privatwagen und A-4-Eisenbahn-Batterien
Das Eisenbahn-Fährschiff "Stralsund" - Raketenteile und Dienstverpflichtete
Die Diesellokomotiven rangieren
Die ersten Werkpersonenzüge
Der Einsatz der Akkumulatoren-Triebzüge
Die Schnellbahn fuhr nach Fahrplan - Luftangriffe, Demontagen und Sprengungen
Das Unternehmen "Hydra"
Der Exodus beginnt
"Erst siegen, dann reisen"
Peenemünder Meilensteine 1945 bis 1990
Demontagen unter der Besatzungsmacht
Die Werkbahn gelangt zur Deutschen Reichsbahn - Anhang 1
In Stichworten: Das Raketenzentrum und seine Waffen - Anhang 2
Verbleib, Umbau und Einsatz der Fahrzeuge nach Kriegsende